Sie haben bisher mit Ihrem Einkommen als Angestellte*r oder Selbständige*r über dem vom Jobcenter errechneten Existenzminimum gelegen. Die hohe Nachforderung der Heizkostenabrechnung, die Kosten zur Brennstoffbeschaffung, z.B. eine Öllieferung, oder die Betriebskosten können Sie von Ihrem Einkommen nicht bezahlen. Dann können Sie einen Antrag beim Jobcenter auf Übernahme der Nachforderung stellen.
Auch wenn Sie Wohngeld und/oder Kinderzuschlag bekommen, kann es sein, dass Sie trotzdem einen Anspruch auf aufstockende Leistungen beim Jobcenter haben.
„Ab 2023 gilt, dass Sie einen Antrag auf Leistungen wegen einer hohen Jahresabrechnung des Energieversorgers noch innerhalb von 3 Monaten danach beim Jobcenter stellen können. Diese Forderung des Energieversorgers wird dann als Bedarf im Fälligkeitsmonat berücksichtigt und kann dazu führen, dass man für diesen Monat einen Anspruch auf ergänzende Bürgergeld-Leistungen (vormals ALG II-Leistungen) hat. Wartet man länger, gilt die Forderung des Energieversorgers als Schulden. Die Übernahme von Schulden ist in der Regel nur als Darlehen möglich.
(§ 37 Abs. 2 S. 3 SGB II).
Diese Regelung gilt leider nicht für Personen, die erwerbsunfähig oder Rentner sind, weil für sie nicht das Bürgergeldgesetz gilt, sondern das SGB XII.“
Bei Erhöhung Ihrer Heiz- und Betriebskosten haben Sie wahrscheinlich dauerhaft einen Anspruch auf ergänzende Leistungen. Sie können sich dazu bei uns beraten lassen oder die Übernahme der Heiz- und Betriebskostenpauschale beim Jobcenter beantragen.