5. Bundesweiter Aktionstag für Suchtberatung: „Suchtberatung stärken – Gesundheit schützen“
Suchtberatungsstellen unterstützen Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen auf vielfältige Weise: Sie bieten Beratung, Begleitung, Stabilisierung in Krisen und helfen den Betroffenen, ihre schwierigen Lebenssituationen zu bewältigen. Doch immer mehr dieser Beratungsstellen haben Schwierigkeiten, ihre Angebote aufrechtzuerhalten – und das, obwohl sie nicht nur Betroffene unterstützen, sondern auch präventiv wirken.
Eine aktuelle Umfrage der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. (DHS) zeigt, dass 77 % der Suchtberatungsstellen unterfinanziert sind! Geplante Kürzungen durch Land und Kommunen verschärfen die Lage zusätzlich. Auch unsere Beratungsstelle ist von Kürzungen ab 2025 betroffen, was die Fortführung aller bisherigen Angebote in Frage stellt.
Dabei belegen Studien den enormen volkswirtschaftlichen Nutzen der Suchtberatung: Laut einer Studie zur Wertschöpfung der ambulanten Suchtberatung (XIT GmbH, 2022) spart die Gesellschaft das Zehnfache der eingesetzten Mittel. Konkret bedeutet das: Jeder in die Suchtberatung investierte Euro erspart 17 € an Folgekosten.
Auch unser Bundesdrogenbeauftragter Burkhard Blienert konstatiert: „Daher müssen wir das Thema Sucht und Drogen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe sehen und die Anstrengungen zur Sicherung von Prävention und Suchtberatung verstärken…Wer jetzt bei Suchtberatung und den niedrigschwelligen Hilfen spart, der spielt ein unverantwortliches Spiel. Oder anders: Der riskiert unnötig das Leben vieler Menschen.“
Danke für dies klaren Worte Herr Blienert! Es ist zwei vor Zwölf – die Suchthilfe braucht eine Sicherheit in der Finanzierung und wir appellieren an alle Verantwortlichen, sich dafür einzusetzen!