Unsere Bank #PlatzfürToleranz# steht wieder da, wo sie bereits Anfang Mai aufgestellt worden war. Sie sollte als ein Symbol für Toleranz, Gemeinschaft und Vielfalt dienen und landete dann vor einigen Monaten im Veybach.
Seit einigen Tagen steht sie nun wieder an der Ecke Dominikanerinnenplatz/Mühlenstraße und lädt Passanten zum Verweilen ein. Gestaltet worden war die Bank im Rahmen des Tages der Vielfalt in der Euskirchener Innenstadt – von Besuchern unterschiedlichster Nationalitäten und Altersklassen.
„Die Jüngste, die zum Pinsel gegriffen hat, war vier Jahre alt“, berichtete Caritas-Mitarbeiter Niklas Kappenstein. Er war derjenige, der die Bank vor gut sieben Monaten gestaltet hatte.
Nun hat er die Bank in mühevoller Arbeit wieder hergerichtet und an ihren altbekannten Platz gestellt. „Wir haben jetzt ein besseres Fundament. Und wir haben auch ein wenig mehr Metall verbaut“, berichtete Kappenstein.
Martin Jost, Vorstand des Caritasverbandes Euskirchen e.V., zeigte sich einerseits erfreut, dass die Bank wieder an ihrem Platz steht. Andererseits fand er auch deutliche Worte. „Das hat uns echt schockiert. Aber wir haben keine Sekunde gezweifelt, die Bank wieder aufzustellen“, sagte er.
Euskirchens Bürgermeister Sacha Reichelt nutzte diese Vorlage, um zum Rundumschlag gegen Vandalismus in der Kreisstadt auszuholen.„Es ist ein Signal an alle, dass die Caritas keine Sekunde gezweifelt hat, die Bank der Vielfalt wieder aufzubauen“, sagte der Verwaltungschef.
Vandalismus sei in Euskirchen schon seit längerem ein Problem. Als jüngstes Beispiel nannte er die besprühte Steinwand am jüdischen Friedhof an der Frauenberger Straße. „Die Menschen müssen sich bewusster darüber werden, dass Allgemeineigentum allen gehört. Da ist ein Stück von allen drin, auch von demjenigen, der es zerstört oder beschmiert“, so Reichelt.
„Wenn man als Verwaltung weiß, dass bei Projekten Vandalismus die Folge ist, nimmt man schnell Abstand von ihnen, bevor sie überhaupt angegangen werden“, fügte der Bürgermeister hinzu: „Am schlimmsten sind Zäune um Sportanlagen. Es kann nicht sein, dass alles wegen ein paar Leuten, die es nicht verstanden haben, eingezäunt wird. Eine Gesellschaft mit so viel Zäunen ist einfach fürchterlich.“
In anderen Gesellschaften sei das nicht so ein Problem wie in Deutschland, so der Verwaltungschef. Er hoffe, dass die Bank nun wieder das sei, was sie sein solle: ein positiver Reiz, der generationsübergreifend wirken soll.
Das Projekt geht auf eine Initiative der Caritas Oberberg zurück, die den Titel „Platz für Toleranz“ trägt. Kostenlos können sich Interessierte auf den Seiten der Oberberger Caritas eine Art Schnittmuster herunterladen, mit dem man die Einzelteile der Holzbank zuschneiden und anschließend zusammenbauen kann. Kappenstein hatte die fertiggestellte Bank mit Klebeband in viele kleine Felder unterteilt, die die Menschen dann nach ihren Ideen ausmalen konnten.