Facebook-Gruppe spendet 9.400 Masken für Wohnungslose

02.02.21, 12:53
Carsten Düppengießer
Jörg und Ingo Borgard organsierten 9.400 Spenden-Masken

„Uns geht es gut, wir sind bisher gut durch die Corona-Krise gekommen“, so Jörg Borgard. „Als dann vor zwei Wochen die Vorschrift zum Tragen medizinischer Masken kam, wollten wir helfen.“

Der Aachener und sein Ehemann Ingo wohnen zurzeit in einem Wohnmobil in Mechernich, um seine pflegebedürftigen Eltern versorgen zu können. „Wir achten sehr auf uns, tragen auch bei meinen Eltern FFP2 Masken. Wir haben uns gefragt, wie ist das eigentlich für Menschen, die auf der Straße leben? Haben die überhaupt eine Chance, sich zu schützen?“

So entstand die Idee, einen Spendenaufruf in den sozialen Medien zu starten. „Wir sind Mitglieder der Facebook-Gruppe Frankia Freunde“, erklärte Ingo Borgard. In dieser Gruppe mit 700 Mitgliedern tauschen sich Wohnmobilisten normalerweise über ihre Gefährte und mögliche Reiseziele aus. „Die Gruppe ist aber auch sehr sozial eingestellt“, so Ingo Borgard.

Parallel nahm Jörg Borgard Kontakt zur Caritas Euskirchen auf. Hier war man begeistert von der Idee. „Unsere Wohnungslosenhilfe hat zwar im Sommer 1.000 medizinische Masken vom Land NRW erhalten und wir konnten auch auf Spenden zurückgreifen. Aber aktuell sind alle Masken an unsere Klienten ausgegeben und da kommt diese Spende genau richtig“, betonte Caritasvorstand Bernhard Becker.

„Vor zwei Wochen haben wir den Spendenaufruf gepostet. Unser Ziel war, Geld für 1.000 Masken zu sammeln“, berichtete Jörg Borgard. Dieses Ziel sei innerhalb von 48 Stunden weit übertroffen worden. „Am Ende sind es 9.400 FFP2 und medizinische Masken geworden. Wir haben bei der Auswahl auf Qualität geachtet, der Hersteller ist uns beim Preis entgegengekommen und hat den Transport organisiert.“

„Ich stelle Tiere aus Socken her. Als kleinen Motivationsschub habe ich drei Sockentiere unter allen Spendern verlost. Eine befreundete Grafikerin gab noch zwei Tassen mit dem Logo der Facebook-Gruppe dazu“, so Ingo Borgard. Begeistert zeigten sich die beiden Initiatoren über die Reaktion der Gruppenmitglieder. „Es gab keine Diskussionen, wir haben im Gegenteil eine hohe Hilfsbereitschaft innerhalb der Gruppe gespürt“, berichtete Jörg Borgard.

„Diese Hilfsbereitschaft spüren wir glücklicherweise in diesem schweren Corona-Winter verstärkt unter der Bevölkerung“, erklärte Becker jetzt bei der Übergabe der Masken in der Wohnungslosenhilfe der Caritas. 

Gemeinsam mit Caritasmitarbeiter Markus Niederstein stellte er Jörg und Ingo Borgard die Räume der Tagesstätte und Notschlafstelle für Wohnungslose vor und erläuterte, wie die Caritas den Betrieb für die Betroffenen während der Pandemie sicherstellt. „Wir haben ein Zelt im Hof für die Essensausgabe, seit dem ersten Lock-Down haben wir bis zum Herbst Lunchpakete an Bedürftige ausgegeben. Unsere Tagesstätte und die Notunterkunft sind mit einem strikten Hygienekonzept geöffnet“, so Becker.

Gerade für wohnungslose Menschen seien die vergangenen Monate sehr hart gewesen. „Besonders jetzt im Winter. Ich bin begeistert, wenn ich sehe, wie viele Mitbürger - wie in Ihrer Facebook-Gruppe - sich engagieren. Dieser soziale Zusammenhalt ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält“, bedankte sich Becker abschließend bei Jörg und Ingo Borgard sowie allen Spendern und Spenderinnen der Facebook-Gruppe Frankia Freunde für ihr Engagement.