„Gemeinsam – nicht allein!“ – Caritas Euskirchen stellt Projekt für belastete Familien vor

30.06.21, 11:54
Carsten Düppengießer
Ingeborg Storn und Cilly von Sturm stellen Gemeinsam - nicht allein! vor

Die Caritas Euskirchen hat jetzt das Projekt „Gemeinsam – nicht allein!“ vorgestellt. Das Projekt, welches durch den Ehe- und Familienfonds des Erzbistums Köln gefördert wird, ist zunächst auf eine Projektlaufzeit von zwei Jahren angelegt.

Geplant ist die Unterstützung von Familien mit Kindern, die durch ein erkranktes Familienmitglied besonderen Belastungen ausgesetzt sind. „Hierzu wollen wir gezielt mit einem Netz von Ehrenamtlichen direkte und praktische Unterstützung im Alltag in die Familien bringen“, so Caritas-Bereichsleiterin und Projektkoordinatorin Cilly von Sturm.

Denkbar sei hier Vieles, etwa Hilfe bei der Kinderbetreuung, die Erledigung von Einkäufen oder die Begleitung bei Behördenangelegenheiten. „Aber auch einfach Zeit und ein offenes Ohr für Gespräche können oft hilfreich sein“, betont von Sturm.

Viele Familien seien aktuell durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen monatelangen Einschränkungen stark belastet. „Auch wir wollten bereits Anfang des Jahres mit unserem Projekt zu den Menschen kommen, was aus naheliegenden Gründen nicht möglich gewesen ist“, erklärt die Projektkoordinatorin. 

Um jetzt durchstarten zu können, benötigt die Caritas noch engagierte Ehrenamtliche, die sich vorstellen können belasteten Familien zur Seite zu stehen. „Zwar verfügen wir bereits über ein Netzwerk ehrenamtlich Engagierter. Um die neue Aufgabe aber mit Schwung angehen zu können, sind wir für weitere Unterstützung dankbar“, so von Sturm.

Was die Arbeit der Ehrenamtlichen ausmacht, weiß Ingeborg Storn. Sie war für die Caritas ehrenamtlich als Familienpatin im Einsatz. Die pensionierte Lehrerin begleitete über eineinhalb Jahre eine Familie mit zwei Kindern. „Eine Mittelstandfamilie in gesicherten Verhältnissen. Die Mutter litt nach der Geburt des zweiten Kindes unter einer postnatalen Depression und geriet dadurch in eine Überforderungssituation.“ Storn baute ein Vertrauensverhältnis zur Familie auf, kümmerte sich schwerpunktmäßig um den fünfjährigen Sohn. Dieser hatte aufgrund der familiären Situation bereits Verhaltensauffälligkeiten entwickelt. Zwei Stunden pro Woche war die Ehrenamtliche in der Familie. „Der Sohn wurde ruhiger und zugänglicher. Die gesamte Situation in der Familie entspannte sich“, berichtet Storn. Bis heute habe sie noch Kontakt zur Familie.

„Oft sind es die kleinen Dinge, die Entlastung bringen, Zeit, ein offenes Ohr, Toleranz und auch die Bereitschaft praktisch mitanzupacken – etwa im Haushalt oder beim Ausfüllen von Formularen“, betont von Sturm.

Um ihr ehrenamtliches Netzwerk für das Projekt „Gemeinsam – nicht allein!“ ausbauen zu können, bietet die Caritas für alle Interessierten im Juli eine Schulung an. „Wer danach weitermachen möchte, wird von uns selbstverständlich fachlich begleitet und unterstützt“, erklärt von Sturm. 

Mitbringen sollten Interessierte Freude am Kontakt mit Menschen, insbesondere Kindern. Die Schulung umfasst zwei Freitage, den 16. und 23. Juli, jeweils in der Zeit von 15.30 bis 19.30 Uhr. Vervollständigt wird Qualifizierung durch zwei Samstagstermine, am 17. und 24. Juli, jeweils von 10 bis 17 Uhr. In der Schulung werden Kommunikationstechniken, altersgerechte Kindesentwicklung, Familienmodelle oder auch Trauerbewältigung thematisiert. Die Teilnahme ist kostenfrei und unverbindlich. 

Belastete Familien können sich bereits jetzt bei Cilly von Sturm unter der Rufnummer 02251/7000-94 melden. Sprechzeiten sind montags und dienstags von 10 bis 12 Uhr sowie mittwochs und donnerstags von 14 bis 16 Uhr.