Die Ursachen für Wohnungslosigkeit sind vielfältig, wissen Maria Surges-Brilon, Vorständin Caritasverband für das Kreisdekanat Euskirchen e. V. und Markus Niederstein, verantwortlicher Mitarbeiter im Bereich der Wohnungslosenhilfe zu berichten. Oftmals sind psychische Erkrankungen und Sucht ursächlich. Insgesamt zwölf Betten, zehn für Männer und zwei für Frauen, stehen in den Räumlichkeiten der Caritas auf der Kommerner Straße für in Not geratene wohnungslose Menschen ab 18 Jahren zur Verfügung. Duschmöglichkeiten und Waschmaschinen ergänzen das Angebot um notwendige hygienische Komponenten. Ziel ist eine dauerhafte Wohnraumvermittlung. Damit dies bestmöglich gelingt, arbeiten die verschiedenen Fachbereiche der Caritas - die Notschlafstelle, Streetworker, Fachberatung, Kümmerer- und Wohnprojekt eng zusammen. „Im Jahr 2024 waren 300 Menschen in der Stadt Euskirchen wohnungslos gemeldet“, weiß Markus Niederstein zu berichten. In der Zeit nach Corona betraf diese soziale Notlage vermehrt auch junge Erwachsene, die nicht mehr durch die Jugendhilfe betreut werden konnten. Bei 47 Menschen konnte im vergangenen Jahr durch Wohnprojekte mit Betreuung die Wohnsituation stabilisiert werden. Betroffenen wird eine Wohnung, oftmals als Wohngemeinschaft, zunächst befristet vermittelt. Sobald die Wohnfähigkeit gegeben ist, bestehen, mit entsprechender Empfehlung der Caritas, Chancen auf dem freien Wohnungsmarkt fündig zu werden.
Die Caritas betreibt die Notschlafstelle im Auftrag der Stadt Euskirchen, dennoch ist die Leistung nicht ausfinanziert. Maria Surges-Brilon und Markus Niederstein freuen sich sehr, dass durch die Spende des Rotary Club Euskirchen der jährliche Fehlbetrag in Höhe von ca. 40T€ bis 50T€ spürbar verringert wird und notwendige Ersatzbeschaffungen möglich sind. Froh sind die beiden engagierten Caritasakteure auch, dass in der Tagesstätte/Wärmestube im selben Gebäude für 2 Euro Eigenanteil an vier Tagen in der Woche ein frisch gekochtes Mittagessen angeboten werden und so auch die gesundheitliche Situation von Betroffenen positiv beeinflusst werden kann.
Text: RiWi Rotary Club Euskirchen