"Sommerschule", "Sommerferienbetreuung" und "FIT" - Ferienangebote von Caritas und Kreisstadt Euskirchen

14.07.21, 14:31
Carsten Düppengießer
Sommerschule von Kreisstadt und Caritas Euskirchen

„Wieviel muss ich von zehn abziehen, damit ich sieben herausbekomme?“, fragt Lehrerin Annika Jaax in die Klasse. „Das ist doch leicht“, meldet sich einer der Abc-Schützen, während seine Tischnachbarin die Finger zum Nachzählen zur Hilfe nimmt. Eigentlich sind gerade Sommerferien in NRW, aber 75 Kinder von der ersten bis zur achten Klasse von Schulen der Kreisstadt Euskirchen drücken freiwillig in den ersten Wochen der großen Ferien die Schulbank in der Marienschule. „Sommerschule“ nennt sich das Angebot von Kreisstadt und Caritas. Zehn Lehrerinnen oder Lehramtsstudenten unterrichten die Schüler. „Schwerpunktmäßig in den Hauptfächern“, so Jaax.

 

„Die Stadt ist auf uns zugekommen, um mit uns gemeinsam Familien und ihre Kinder zu unterstützen, die aufgrund der Schulschließungen und des Distanzunterrichts während der Corona-Pandemie Schulstoff aufzuholen oder zu vertiefen haben, um nicht abgehängt zu werden“, erklärt Caritasvorstand Martin Jost. 

 

Einen Flur weiter stehen nicht Mathe oder Englisch auf dem Programm. Bei der „Sommerferienbetreuung“ - welche die Caritas gemeinsam mit der Kreisstadt parallel anbietet - bilden Freizeitgestaltung mit viel Spiel und Spaß den Mittelpunkt des Geschehens. Caritasmitarbeiter Mario Ramos und sein Team haben ein abwechslungsreiches Ferienprogramm für rund 30 Kinder im Grundschulalter auf die Beine gestellt. An diesem Morgen geht es zur Schnitzeljagd in den angrenzenden Park. „Wir haben vorher kleine Überraschungen versteckt, die von den Kindern gefunden werden müssen“, so Ramos. Daneben gibt es Spiele und Ausflüge für die kleinen Teilnehmer, so etwa eine Tour zu einem Indoor Action Park oder dem Wasserspielplatz an der Steinbachtalsperre.

 

Die dritte Maßnahme, welche Stadt und Caritas in der Marienschule während der Sommerferien anbieten ist „FIT in Deutsch“. FIT steht für Ferienintensivtraining, wird gefördert aus Mitteln des Projekts KOMM AN NRW, und richtet sich an Kinder und Jugendliche mit Flucht- oder Migrationshintergrund. Elf Teilnehmer im Alter von elf bis siebzehn Jahren werden zwei Wochen lang von zwei Referentinnen in ihrer Sprachkompetenz gefördert.

 

„Wichtig war uns dabei, sehr flexibel und unbürokratisch vorzugehen. Wir haben kein Kind weggeschickt, sondern für alle Interessierten einen Platz und eine Lösung gefunden“, betont Christiane Mermi, Leiterin des Fachbereichs Schulen, Generationen und Soziales der Kreisstadt Euskirchen. Besonders Angebote wie die „Sommerschule“ plant die Kreisstadt 

künftig auszubauen, um möglichst viele Kinder und Jugendliche in ihrer schulischen Entwicklung zu fördern.

 

Für alle Kinder gibt es ein Frühstück und sie werden mit einem warmen Mittagessen aus der Schulmensa des Euskirchener Gymnasiums versorgt. „Und natürlich arbeiten wir nach einem Hygienekonzept, wenden die AHA+L Regeln an und alle Kinder werden zwei Mal pro Woche unter Anleitung und Aufsicht mit einem Selbsttest auf das Corona-Virus getestet“, betonen Mermi und Jost, die sich gemeinsam mit dem Ersten Beigeordneten Alfred Jaax jetzt bei einem Vororttermin von der guten Resonanz auf die Angebote überzeugen konnten.