Weihnachten ist ein Fest der Hoffnung und des Friedens. Daran erinnerte Caritas-Vorständin Marie Surges-Brilon bei der Weihnachtsfeier der Wohnungslosenhilfe im Pfarrheim St. Martin. In ihrer Ansprache erzählte sie von inspirierenden Aktionen, wie sie einst der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos initiiert hatte, um Rebellen zur Rückkehr in ihre Heimat zu bewegen – eine Botschaft, die auch in Euskirchen ihre Relevanz hat.
„Weihnachten ist ein Fest des Friedens, auch wenn es aktuell oft anders erscheint“, betonte Surges-Brilon. Sie forderte die Gäste auf, die Hand nach anderen auszustrecken oder ausgestreckte Hände anzunehmen, um persönliche Konflikte zu überwinden.
Die Feier war mehr als ein festliches Beisammensein: Sie bot Raum für Geschichten des Neuanfangs. Jowita Chelminski, einst drogenabhängig und obdachlos, hat nach dem Verlust ihres Partners den Weg aus der Abhängigkeit geschafft. „Ohne die Caritas hätte ich das nicht geschafft“, sagt die 41-Jährige, die heute im Arbeitsprojekt „Moses+“ tätig ist. Das Projekt gibt Menschen Struktur und hilft bei der Reintegration in den Arbeitsmarkt.
Auch Brigitta Schleifer, die nach Jahren auf der Straße eine neue Perspektive gefunden hat, ist stolz. „Wir machen die Stadt sauber, lachen viel zusammen und haben wieder Stabilität“, erzählt die 49-Jährige. Für Nicky Müller, eine 32-jährige Altenpflegerin, ist das Gemeinschaftsgefühl entscheidend. „Wir arbeiten zusammen und haben Spaß“, sagt sie.
Eric Rohde, ein weiterer Gast, schätzt das WG-Leben, das er dank der Caritas gefunden hat: „Es ist turbulent, aber besser als die Straße.“
Neben bewegenden Geschichten gab es ein festliches Drei-Gänge-Menü, gespendet vom Partyservice Schroeder, sowie Geschenke vom Unternehmer Hubert Hamacher. Drehorgelspieler Simon und der Nikolaus sorgten für weihnachtliche Stimmung.
Und die Wünsche? Mehr Frieden, Stabilität und das Wiedersehen mit alten Freunden – das sind die Hoffnungen der Gäste für das kommende Jahr. Weihnachten zeigt: Alles ist möglich.