Zehn Taten gegen Wohnungsnot gefordert

11.09.19, 09:50
Carsten Düppengießer

Zehn Taten gegen Wohnungsnot gefordert

10 Taten gegen Wohnungslosigkeit

Zum Tag der Wohnungslosen am 11.09.2019 rufen der Deutsche Caritasverband und seine Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (KAGW) dazu auf, sich aktiv gegen Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit einzusetzen. Sie fordern mit den „10 Taten gegen Wohnungsnot“, konkrete Lösungswege zu beschreiben. Um dieses Anliegen zu unterstützen, wird die Wohnungslosenhilfe der Caritas Euskirchen beim diesjährigen Knollenfest am Samstag, den 28.09.2019, mit einem „Wohnzimmer auf der Straße“ in der Euskirchener Innenstadt präsent sein.

Etwa eine Million Menschen sind in Deutschland ohne dauerhafte Wohnung. Tendenz steigend. Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit sind zentrale soziale und gesellschaftliche Probleme. Mit den „10 Taten gegen Wohnungsnot“ möchten der Deutsche Caritasverband und seine Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft Impulse für die Auseinandersetzung mit dem existentiellen Problem der Wohnungsnot vermitteln und konkrete Maßnahme benennen. „Wir wollen, dass auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen Aktionen und Maßnahmen gegen Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit umgesetzt werden“, so Caritasvorstand Bernhard Becker. Konkret sind „10 Taten gegen Wohnungsnot“ gefordert:

1.     Langfristige Sozialbindung für 30 Prozent aller Neubauwohnungen

2.     Steigerung des öffentlichen, gemeinnützigen und genossenschaftlichen Wohnungsbestandes

3.     Private Immobilienunternehmen sollen preisgünstigen Wohnraum anbieten

4.     Leerstand, Spekulation und Zweckentfremdung von Wohnraum muss gestoppt werden

5.     Günstiges Bauland muss von der öffentlichen Hand und der Kirche zur Verfügung gestellt werden

6.     Kirche und ihre Caritas müssen selbst neuen preisgünstigen Wohnraum schaffen

7.     Eine Sozialquote für geschützte Wohnraumsegmente muss eingeführt werden

8.     Zwangsräumungen müssen durch die Übernahme von Mietschulden verhindert werden

9.     Eine bundes- und landesweite Wohnungsnotfallstatistik muss eingeführt werden

10.  Angebote zur Prävention von Wohnungslosigkeit müssen auf- und ausgebaut werden

Mehr als 400 katholische Einrichtungen und Dienste unterstützen in ganz Deutschland obdachlose, wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen. Die Caritas Euskirchen bietet wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen ein breites Netzwerk an Hilfen, von der Beratung über die Tagesstätte und Notschlafstelle bis hin zu Betreutem Wohnen und Streetwork sowie Arbeitsgelegenheiten.

Weitere Informationen:
Caritasverband für das Kreisdekanat Euskirchen e.V.
Fachbereich Sucht- und Wohnungslosenhilfe
Bernhard Becker (Fachbereichsleiter), Tel. 02251/65035-0, bernhard.becker@caritas-eu.de