"Sucht hat immer eine Geschichte" gelungene Auftaktveranstaltung im Stadttheater Euskirchen

07.11.23, 10:00
Martina Schneider

"Sensibilisierung für Suchtprävention: 21 Kooperationspartner engagieren sich bei den Euskirchener Aktionstagen"

Auftaktveranstaltung Sucht hat immer eine Geschichte (c) Caritasverband Euskirchen Martina Schneider

Die Einleitung in eine Sucht kann harmlos erscheinen, sei es durch den ersten Joint auf einer Party, das regelmäßige Feierabendbier oder die verlockende Leuchtreklame des örtlichen Spielcasinos. Die Beweggründe für einen solchen Einstieg sind vielfältig und reichen von der Steigerung des Selbstwertgefühls über den Wunsch, sozialen Erwartungen zu entsprechen, bis hin zum Streben nach persönlichem Wohlbefinden.

Die Gemeinschaftsinitiative "Sucht hat immer eine Geschichte" wird bereits zum zweiten Mal von der Stadt Euskirchen und dem Caritasverband präsentiert, um das oft tabuisierte Thema in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Bis zum 12. November bieten 21 Kooperationspartner insgesamt 36 Workshops, Infoabende und Vorträge an, die Fragen zur Bewältigung von Suchterkrankungen und zur Prävention behandeln.

Mit einer feierlichen Auftaktveranstaltung im Stadttheater Euskirchen starteten am 06.11.2023 die Aktionstage "Sucht hat immer eine Geschichte". Musikalisch wurde der Festakt von der BigBand des Emil-Fischer-Gymnasiums begleitet. Nach dem offiziellen Teil starteten die Aktionstage im Stadttheater mit einem Theaterstück des mobilen Theaters "theaterspiel". Gespannt verfolgten Schüler_innen der Kaplan Kellermann Realschule und des Emil-Fischer-Gymnasiums das Theaterstück "Alkohölle" und tauschten sich im Anschluss noch sehr lange mit den Akteuren aus.

In Euskirchen betonte Bürgermeister Sacha Reichelt während der Auftaktveranstaltung der Aktionstage zur Suchtprävention, dass das Thema längst nicht mehr nur Alkohol oder harte Drogen betrifft. Auch Handy- oder Spielsucht seien gesellschaftliche Probleme, die nicht mehr nur auf Spielhallen beschränkt sind.

Mit Blick auf den Beginn der Karnevalszeit betonte Reichelt das aktuelle Timing der Aktion und wies darauf hin, wie schnell der Genuss von Alkohol kippen kann. Maria Surges-Brilon vom Caritasverband betonte die Bedeutung einer frühzeitigen Konfrontation mit dem Thema Sucht im Leben, besonders bei Kindern und Jugendlichen, die häufig mit eigenen Problemen und Ängsten überfordert sind.

Die Aktionstage setzen nicht nur auf informative Veranstaltungen, sondern auch auf praktische Ansätze, wie gemeinsames Kochen, um Alternativen zur Selbstwertschätzung ohne Suchtmittel aufzuzeigen. Das breite Programm erstreckt sich von einem Drogenquiz über Workshops für Eltern zum Thema "Faszination Gaming" bis hin zu einer alkoholfreien Karnevalsparty in der Jugendvilla, das alle Generationen anspricht.

Maria Surges-Brilon würdigte das Engagement der vielen Helferinnen und Helfer, die seit Februar an den Vorbereitungen arbeiten, und betonte die beeindruckende Leistung des Teams, das dazu beiträgt, das wichtige Thema Sucht stärker in den Fokus zu rücken.

Das detaillierte Programm der Aktionstage "Sucht hat immer eine Geschichte" bis zum 12. November sowie weiterführende Informationen zu den insgesamt 36 Angeboten sind analog bei allen Kooperationspartnern und online über die Homepage der Caritas verfügbar.

Download Programm Aktionstage "Sucht hat immer eine Geschichte"