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40 Jahre Betreuungsverein – standhaft im Wandel der Zeit
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40 Jahre Betreuungsverein – standhaft im Wandel der Zeit
12. November 2024; Martina Matuschik (martina.matuschik@skf-langenfeld.de)
Seit 40 Jahren steht der Betreuungsverein des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) e.V. Langenfeld an der Seite von Menschen, die auf rechtliche Betreuung angewiesen sind. Bei der rechtlichen Betreuung werden Erwachsene unterstützt, die aufgrund von Krankheit oder Behinderung ihre Angelegenheiten nicht oder nicht mehr eigenständig regeln können. Die Unterstützung erfolgt nur in den Lebensbereichen, in denen die jeweilige Person sie auch tatsächlich benötigt – festgelegt wird das individuell vom zuständigen Amtsgereicht. Ziel ist dabei immer, den betreuten Menschen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Wachsende Anforderungen und unzureichende Finanzierung
Dabei wird die Arbeit im Betreuungsverein angesichts wachsender Herausforderungen immer anspruchsvoller: Fachkräftemangel, wirtschaftliche Unsicherheiten und die aktuellen Reformen im Betreuungsrecht erhöhen die Anforderungen an die Mitarbeitenden. „Unser Ziel ist es auch weiterhin, unseren Kolleginnen und Kollegen ein Arbeitsumfeld zu bieten, das nicht nur berufliche Erfüllung, sondern auch finanzielle Sicherheit schafft,“ so Andrea Lehmann, Bereichsleitung Gesetzliche Betreuungen beim SkF e.V. Langenfeld. Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit ist die Unterstützung ehrenamtlicher Betreuer_innen, die durch den Verein eine verlässliche Ansprechperson an ihrer Seite wissen.
Querschnittsarbeit als Stütze für Ehrenamtliche – aber kaum finanziert
Besonders die Finanzierung dieser sogenannten Querschnittsarbeit – also der Beratung und Unterstützung ehrenamtlicher Betreuer_innen – ist seit Langem unzureichend und deckt den tatsächlichen Aufwand nicht annähernd ab. „Ohne diese Querschnittsarbeit wären ehrenamtliche Betreuer_innen oft auf sich allein gestellt, obwohl sie dringend regelmäßigen Austausch und Beratung benötigen,“ betont Andrea Lehmann. Ehrenamtliche Betreuer_innen werden dabei langfristig und intensiv begleitet: Zum Jahresende 2023 zählte der Verein 18 ehrenamtliche Betreuer_innen, die von den hauptamtlichen Kräften fortlaufend unterstützt werden. Die Ansprechpartner_innen im Betreuungsverein begleiten Ehrenamtliche nicht nur bei der Führung der Betreuung, sondern können im Einzelfall auch bei schwierigen Entscheidungen unterstützen. Der Verein ist damit nicht nur eine unverzichtbare Beratungsstelle für ehrenamtlichen Betreuer, sondern entlastet auch das Sozialsystem.
Regelmäßig bietet der Verein außerdem öffentliche Vorträge an. Im vergangenen Jahr nutzten 88 Teilnehmer_innen diese niedrigschwellige Informationsmöglichkeit, rund um Themen wie beispielsweise Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, oder die Finanzierung von Heim- und Pflegekosten. Zudem wurden 36 persönliche Einzelberatungen für Bevollmächtigte durchgeführt, um diese Gruppe in ihrer verantwortungsvollen Aufgabe zu unterstützen.
Durch die ungenügende Vergütung dieser Aufgaben stehen Betreuungsvereine wie der SkF Langenfeld zunehmend vor einer großen finanziellen und strukturellen Herausforderung. Diese Situation wird durch Fachkräftemangel und steigende Anforderungen durch Gesetzesreformen weiter verschärft.
„Wir sind da – gemeinsam geht’s weiter!“
Trotz dieser finanziellen Engpässe blickt der Betreuungsverein des SkF Langenfeld optimistisch in die Zukunft. „Wir sind da – gemeinsam geht’s weiter!“ lautet das Motto, das den Zusammenhalt und die Entschlossenheit der katholischen Betreuungsvereine unterstreicht. Auch in den nächsten Jahren wird der Verein alles daransetzen, eine verlässliche Betreuung und Beratung in Langenfeld sicherzustellen – für die betreuten Menschen und die ehrenamtlichen Betreuer_innen, die diese Unterstützung dringend benötigen.